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Vintage - klassische analoge Kameras für die "Sammlung"

Herausragende Modelle in der Geschichte der Filmkameras, Meilensteine in Technik und Funktion

Einige klassische Kameras haben ihre Faszination bis in die heutige Zeit bewahrt und sind auf dem Gebrauchtmarkt (wieder) gefragte Stücke.


Plaubel Makina 67

Die Plaubel Makina 67 ist eine Mittelformat-Sucherkamera mit eingebautem und gekuppeltem Entfernungsmesser. Sie zählt zu den besten Mittelformat-Kameras, die jemals produziert wurden. Die Kamera “schießt” Fotos im 6×7 Aufnahmeformat, was ungefähr dem Fünffachen des Kleinbildformates entspricht. 
Mit dem Nikkor 80mm 2.8 Objektiv war manchem Nutzer der Bildwinkel zu gering. Plaubel entsprach den Wünschen und bietet mit der Plaubel Makina W67 ein Weitwinkel-Modell, das hierfür verwendete Nikon Nikkor 55mm 4.5 Objektiv zählt zu den herausragendsten Objektiven in der analogen Fotografie. Dessen Bildwinkel entspricht einem 23mm-Weitwinkel in Bezug zum 135-Kleinbildformat.

Die Kamera ist auf dem Gebrauchtmarkt selten zu finden und vor allem aus den USA und/oder Japan zu beziehen. Das Preisniveau für eine gebrauchte Plaubel Makina 67 ist hoch, allerdings war die Kamera bereits bei Neukauf Ende der 1980er Jahre vergleichsweise teuer, was den "gehobenen Amateurkreis" vom Kauf abhielt und so die geringe Stückzahl trotz aller Qualitäten erklärt.

 

Rollei 35S

Die Rollei 35S ist eine der kleinsten analogen Kleinbildkameras. Ausgestattet mit einem hochwertigen Carl Zeiss Sonnar 40mm 2.8 Objektiv bietet es eine überzeugende Bildqualität in einem kompakten Kameragehäuse.

Die Kamera ist auf dem aktuellen Gebrauchtmarkt sehr beliebt und erreicht in tadellosem Zustand bei voller Funktionsfähigkeit durchweg gute Preise.  Preissteigernd ist eine Kamera "Made in Germany", erkennbar an einer entsprechenden Gravur auf der Gehäuserückseite.

Nachteil der Rollei 35-Modellreihe ist die ursprünglich verwendete Batteriesorte, die wegen des Quecksilbergehalts aus Umweltschutzgründen nicht mehr produziert wird. Die von den Abmessungen vergleichbare und heute erhältliche Batteriegröße weist jedoch eine abweichende Spannung auf, was Messtoleranzen von bis zu zwei Blendenstufen bewirkt. Im Idealfall wird der Belichtungsmesser der Rollei 35S in der Werkstatt auf den neuen Batterietyp justiert.

Häufige Probleme dieser Kameras sind ein verharzter Verschluss und ausgelaufene Batterien.


 

Rolleiflex 2.8

Die zweiäugigen Rolleiflex gehören zu den großen Kamera-Klassikern in der Geschichte der Fotografie. Das erste Rolleiflex-Modell mit 6x6 - Mittelformat kam bereits 1929 in den Handel und entwickelte sich rasch zum Verkaufsschlager.

In den 1930er Jahren waren die Rolleiflex neben den Leica Kameras weltweit das bevorzugte Handwerkszeug professioneller Fotografen, insbesondere bei den Reportagefotografen und Zeitungsreportern.

Die 1950er Jahre wurden zum goldenen Zeitalter der zweiäugigen Rolleiflex-Spiegelreflexkameras. Danach jedoch nimmt die Nachfrage ab, moderne Kleinbild-Systemkameras mit Wechselobjektiven beherrschen zunehmend den Kameramarkt.

Auf dem Gebrauchtmarkt werden zahlreiche Rolleiflex angeboten, in den unterschiedlichsten Erhaltungszuständen. Häufig sind die Kameras mit den Aufnahmeobjektiven mit der 3.5 Lichtstärke. Seltener sind die Aufnahmeobjektive mit 2.8 Lichtstärke und Kameras mit eingebautem Belichtungsmesser. Eine optisch sehr schöne und technisch einwandfreie Rolleiflex 2.8T mit Zeiss Planar 80mm 2.8 aus den 1960er Jahren ist unter 1000 Euro kaum erhältlich.

Die Rolleiflex-Kameras gelten als robust und zuverlässig. Eine Schwachstelle ist inzwischen der Zentralverschluss. Wie bei vielen alten Kameras sind auch bei den Rolleiflex die längeren Verschlusszeiten bis 1/30s träge oder nicht mehr lauffähig. Die Öle sind im Laufe der Jahrzehnte fest geworden und “verharzt”. Dadurch verlängern sich die Belichtungszeiten und führen zu Fehlbelichtungen.

Zu überprüfen ist außerdem der korrekte Filmtransport, um gleichmäßige Bildstege zu erhalten und Überlappungen der Aufnahmen auf den Negativen zu vermeiden.

Für Rolleiflex-Kameras gibt es eine gute Ersatzteilversorgung, jedoch sind Reparaturen vergleichsweise teuer in den wenigen verbleibenden, spezialisierten Werkstätten.

 
 

Yashica Mat 124G

Wer sich die oben genannte gleichartige zweiäugige Rolleiflex nicht leisten mag, der greift zur preiswerten und dabei qualitativ hochwertigen Yashica Mat 124G. Das Lumaxar 75mm 3.5  ist dem entsprechenden Rolleiflex-Tessar Objektiv nachempfunden, Kenner behaupten, es entstamme deutscher Produktion und entspräche qualitativ durchaus dem Rollei-Objektiv.

Unverkennbar ist die Yashica Mat 124G einer Rolleiflex T und der Rolleicord V nachempfunden und auch in Handhabung und Funktion mit der Rolleiflex T identisch. Sie verfügt sogar über einen eingebauten Belichtungsmesser.

Doch auch an dieser Kamera aus den 1970-80er Jahren nagt inzwischen der Zahn der Zeit. Schaumstoffe der Lichtdichtungen lösen sich auf und müssen ersetzt werden, um Lichteinfall zu vermeiden. Bei vielen Kameras findet sich auffallend viel Staub an unzugänglichen Stellen zwischen Mattscheibe und Umlenkspiegel. Insgesamt sind die Öle verharzt, Filmtransport, Mechanik und Verschluss zeigen sich in der Funktion beeinträchtigt. Wahrscheinlich kostet am Ende die CLA "Clean - Lubricate - Adjust" (technische Revision und Reparatur) mehr als die Kamera auf dem Gebrauchtmarkt.

  
 

Leica M6

Die Leica M6 ist eine Legende, von vielen begehrt und von nur wenigen besessen.
Der Gebrauchtmarkt scheint aktuell leer gefegt, die Preise haben sich in den vergangenen 2 Jahren verdoppelt. Wir widmen dieser klassischen Kamera gar eine eigene Themenseite.

Als die Leica M6 1984 auf den Markt kam, war vielen Leuten klar, dass dies die "perfekteste Kamera" ist, die jemals gebaut wurde. Zum ersten Mal gelang es, im klassischen Leica M-Gehäuse die Belichtungsmessung durch das Objektiv sowie eine LED-Anzeige im Sucher zu integrieren. Die Kamera leitete in dem von Spiegelreflexkameras dominierten Fotomarkt eine Renaissance des Leica Messsuchersystems ein.

Eine Leica M6 gilt als ein herausragendes Beispiel in der Kamerageschichte und insbesondere als ein Zeugnis der deutschen Hand- und Wertarbeit, Gründlichkeit und Präzision. Bis heute setzt die Leica M6 die Standards und wird in Art, grundsätzlicher Funktion und Form bis in die heute aktuellen digitalen Leica M fortgeführt.

Leica ist auf dem Gebrauchtmarkt eine der wertstabilsten, begehrtesten und teuersten Marken. Die Leica M6 ist hierfür ein gelungenes Paradebeispiel.
 

 

Hasselblad 500 C/M

Eine Hasselblad 500 CM ist Ausdruck klassisch ästhetischer Schönheit und des Vintage-Stils bei Kameras. Hasselblad-Kameras verströmen eine unnachahmliche Eleganz in ihrer Form und Funktion, sie bieten eine unvergleichliche Haptik.

Eine Hasselblad war schon immer ein Profiwerkzeug der Fotografie, die hohen Preise verdeutlichen diesen Anspruch. Hasselblad wird oft auch als der “Rolls Royce” unter den Kameras bezeichnet.

Bis heute überzeugen Hasselblad-Kameras und Objektive mit ihrer soliden Technik und einer herausragenden Qualität. Vor allem die Carl Zeiss-Objektive, die seinerzeit die Messlatte an erreichbarer Bildqualität vorlegten, sind auch im heutigen Vergleich bemerkenswerte Optiken.

Vergleicht man die aktuellen Gebrauchtmarktpreise, so sind Hasselblad Kameras - verglichen mit den ursprünglichen Preisen - heute relativ günstig zu erwerben. Allerdings ist der Reparaturbedarf für die meist 30-50 Jahre alten Modelle sehr hoch. Kameras diesen Alters müssen in der Regel repariert werden, die Mechanik der Kamera neu geschmiert und der Zeitenablauf bei den Zentralverschlüssen der Zeiss Objektive überholt werden, um dem hohen Anspruch an diese Kameraausrüstung gerecht zu werden.

 
  

Leica Minilux 2.4 mit Summarit 40mm 2.4

Mechanische klassische Kameras gelten allgemein als zuverlässig, doch elektronische Kameras bieten mehr Ausstattung und Komfort: Eingebauter Blitz, Autofokus, Programm- und Zeitautomatik, Motorwinder, Auto-ISO-Abtastung.

Das wichtigste Ausstattungsmerkmal dieser japanischen Kompaktkamera ist das in seinen Abbildungsqualitäten und hier vor allem der Schärfeleistung herausragende Leica Summarit 40mm - Objektiv mit Lichtstärke 2.4. Diese Kamera darf qualitativ allerdings nicht verwechselt werden mit der gleichnamigen "Leica Minilux Zoom" mit ihrem keinesfalls ebenbürtigem Objektiv.

Viele Leica Minilux zeigen heute leider einen elektronischen Defekt, was die Kamera zu einem Kaufrisiko macht. Kritisiert wird an der Leica Minilux außerdem der (zu) kleine Sucher. Wer eine zuverlässige Point-and-Shoot-Kamera sucht, der greift deshalb gerne auch zum "direkten Konkurrenzmodell"

  
 

Contax T2

Die Contax T2 ist aktuell eine der meist gesuchten analogen Kompaktkameras, ähnlich der Leica Minilux sind beide analoge Kameras im qualitativen Premiumbereich, und entsprechend hochpreisig.
Das hervorragende Carl Zeiss Sonnar 38mm 2.8 zeichnet sehr scharf und zeichnet ein schönes Bokeh. Wie auch bei der Leica Minilux kann der Anwender in die Belichtung über den manuellen Blendenring (Zeitautomatik) und auch in die Fokussierung manuell eingreifen und ist nicht ausschließlich der Programmautomatik "ausgeliefert". Nachteile sind die kürzeste Verschlusszeit von 1/500s und die "Nichtverfügbarkeit" der maximalen Blende 2.8 in der Zeitautomatik. Auch für diese Kamera bestehen kaum noch Reparaturmöglichkeiten.