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Kamerareparatur, Kundendienst und Werkstattservice

Kundenzitat: 

 “Die tut noch.”

(Anmerkung: Selbst mancher Hersteller ist vor Jahrzehnten wahrscheinlich nicht davon ausgegangen, dass deren Kameras in 30, 40 oder 50 Jahren noch funktionieren würden.
Bei den meisten Erstbesitzern von Kameras hat diese Meinung heute noch immer Bestand, auch wenn sie in aller Regel nicht (mehr) zutrifft)

Was man als Käufer von Kameraklassikern wissen muss:


Unsere
Ankaufserfahrung zeigt, dass rund 80%      aller alten Kameras irgendeinen Defekt      haben und dadurch in der Funktion beeinträchtigt sind – manchmal mehr, meistens weniger.

Kamerareparatur, Kundendienst und Werkstattservice

Wir erhalten viele klassische Kameras zum Ankauf angeboten und verkaufen diese nach Werkstattprüfung und -revision weiter. Klassische Fotoapparate sind oft technische Meisterstücke mechanischer Kameratechnik in einer Qualität, wie diese später kaum mehr erreicht wurde. Moderne Kameras sind nicht mehr auf diese „traditionelle“ Langlebigkeit und besondere Haltbarkeit ausgerichtet. In unserer schnelllebigen innovationsgetriebenen Zeit sind moderne Kameras bereits nach wenigen Jahren technisch „überholt“, während in der analogen Fotografie die „Basis“ über Jahrzehnte weitgehend konstant blieb.

Dennoch kann man nicht davon ausgehen, dass eine Jahrzehnte alte Kamera funktioniert „wie am ersten Tag“. Gerade Dachbodenfunde oder über viele Jahre tief in Schränken vergrabene Kameras und Objektive sind meist optisch zwar in einem sehr gepflegten Zustand, technisch aber in Mitleidenschaft gezogen. Es ist nicht der Verschleiss, der diesen Kameras zusetzt, sondern gerade die „Unberührtheit“ über Jahre und Jahrzehnte, in denen Schmierstoffe verhärten und die Feinmechaniken „verkleben“.

Eine 15 Jahre lang unbenutzte Kamera ist kein Qualitätsmerkmal!

Grundsätzlich kann eine alte Kamera dadurch eine Wertschätzung erfahren, indem die Kamera in unserer Fachwerkstatt einer gründlichen Überprüfung, Reinigung und Justage, ggf. Reparatur unterzogen wird (Revision). Eine hochwertige, über 50 Jahre alte mechanische klassische Kamera wie die Leica M3 zu erwerben ist ein bißchen wie einen 1955 Mercedes 300SL zu kaufen. Auch diesen Oldtimer nimmt niemand nach all den Jahren ohne jede Durchsicht und Wartung einfach aus der Garage.

Als Händler haben wir eine besondere Umsicht und Verantwortung beim Verkauf alter gebrauchter Kameras, die sich nicht zuletzt in der 12-monatigen Gewährleistungverpflichtung gegenüber dem Käufer wiederspiegelt. Das ist mit ein Grund, warum wir als Händler eine zum Ankauf angebotene Kamera kritischer und realistischer betrachten und bewerten. Für den Ankauf ist eine 100%ige Funktionsfähigkeit verpflichtend, dies gilt für alle Funktionen, Verschlusszeiten, Belichtungsmesser, Blendenfunktionalität etc.. Aufgrund des Alters der Kameras sind Toleranzen normal und akzeptabel, aber bei deutlichen Auffälligkeiten und Abweichungen in der Funktion zur Norm müssen wir eine Kamera eher als „defekt“ oder „reparaturbedürftig“ bewerten und entsprechend ankaufen.

Viele unserer Kunden wollen ihre Kameraklassiker gerne selbst behalten, weiter damit fotografieren, andere ein fotografisches Erbe fortführen. Deshalb interessieren sich viele Analogfotografen um Funktions- und Werterhalt ihrer Kameraausrüstung.

Revision einer Kamera

Eine gründliche technische Revision einer optisch sehr gut erhaltenen Leica M3 kostet leicht mehrere hundert Euro. Im Ankauf senkt der Reparaturbedarf den Ankaufswert, beim Verkauf wird dagegen durch die Überholung ein deutlicher Wertzuwachs erreicht. Das begründet, warum bei uns als Händler eine Kamera meist deutlich teurer ist als ein vergleichbares Modell eines privaten Verkäufers. Der Privatverkäufer darf aus rechtlichen Gründen zwar auch keine defekte Kamera als funktionstüchtig beschreiben und verkaufen, aber die Grenzen zwischen „Funktion“ und „Defekt“ sind oft nicht klar erkennbar. Der Verschluss einer alten Kamera macht vielleicht hörbar „Klick“, aber die eingestellte Verschlusszeit von 1/60-Sekunde muss auch (mit Toleranzen) erreicht werden, und zwar mit weitgehend konstanten Werten auch in der Wiederholung der Auslösung.
Die einwandfreie Funktionalität garantieren wir für unsere Artikel durch die Werkstattleistung.

Typische Auffälligkeiten:

Taschen, Fototaschen, Objektivbeutel und -köcher

Ein großer "Schwachpunkt" lange gelagerter Fotoausrüstungen sind die Fototaschen mit Innenteilen aus Schaumstoff und Kunststoff, oft Wildleder. Weichmacher entweichen über die Jahrzehnte aus den Materialien und führen zu Auflösungserscheinungen. Oft bleiben davon Staub und Verschmutzungen, die sich überall festsetzen.

Diese Materialien nehmen über die Zeit auch Umgebungsfeuchtigkeit auf, was zu Schimmel führt. Außerdem setzt sich die Feuchtigkeit in den Objektiven als Glaspilz ab, siehe weitere Informationen dazu unten auf dieser Seite.

Eine Fotoausrüstung in Taschen und Beuteln, Köchern über viele Jahre aufzubewahren ist also wenig hilfreich.


Batterien, Batterieverfügbarkeit und Batterieumrüstung

Der erste Blick fällt ins Batteriefach. Dort vergessene Batterien laufen irgendwann aus, die Batteriesäure zerstört die Kontakte, Korrosionsschäden fressen sich über die Batteriekontakte manchmal bis ins Innere der Kamera.

Viele Kameras und Belichtungsmesser verwendeten früher die PX 625 / 1,35V-Batterien, diese waren quecksilberhaltig und werden aus Umweltschutz-Gründen nicht mehr angeboten. Alternativ können die aktuellen, quecksilberfreien 1,5V Batterien V625U verwendet werden. Die ansonsten erhältlichen 1,3 V Zink/Luftbatterien bewähren sich nicht, diese haben schnellen Spannungsabfall und dadurch entstehen unzuverlässige Belichtungsmessungen. Bei den meisten Kameras mit einem Belichtungsmesser mit Drehspulinstrument werden bei Verwendung von Batterien mit zu hoher Spannung (1.5V statt 1.35V) bis zu 3 Lichtwerte zu viel angezeigt.

Kameras bzw. Belichtungsmesser lassen sich in der Werkstatt auf die 1,5V Batterie umjustieren , so daß die 1,5V Batterien nicht zu Fehlbelichtungen führen.
Dies betrifft z.B. die Leica M5, Leica CL, Rollei 35, Leicaflex, Minox und viele weitere Kameras und auch Belichtungsmesser wie den LeicaMeter MR, die diesen seinerzeit weit verbreiteten Batterietyp verwenden.

Eine Alternative zur Umjustierung der Kamera bietet der >>Kanto Camera MR-9 Adapter



Lichtdichtungen

Bei den meisten Kameras sind die Lichtdichtungen und der Spiegelanschlag (bei Spiegelreflexkameras) aus Schaumstoff („Moosgummi“), der sich im Lauf der Zeit zersetzt und erneuert werden muss. Das klebrig gewordene Material verunreinigt die ganze Kamera und hinterlässt eine klebrige „Schmiere“. Das fehlende Material führt zu Lichteinfall. Lichtdichtungen sind eine übliche Auffälligkeit bei alten Kameras. Bei Hasselblad Magazinen wird im Rahmen einer Überholung (CLA) immer auch die Lichtdichtung ersetzt.


Belederung

Eine spröde „Belederung“ gerät ins Bröckeln, das Vulkanit bricht mehr und mehr aus. Für Leica Kameras wie z.B. die Leica M3 aus den 1950er Jahren sind noch immer Ersatzbelederungen beim Hersteller Leica verfügbar, allerdings nur im Rahmen einer Reparaturbeauftragung bei Leica.

Deshalb erstellen wir passgenaue Ersatz-Belederungen für klassische Leica M inzwischen selbst. Unsere Zuschnitte auf der Materialbasis des Japan Hobby Tool Synthetik-Leder 4008 für Leica-Kameras stehen für Leica M2, M3, M4 und Leica M5 zur Auswahl. Das dekorative 0.7mm dicke Kunstleder - Made in Japan - ähnelt im Look und der Haptik den Originalmaterialien. Wir schneiden das Material mit einem 125W CO2 Laser kameraspezifisch exakt zu. Kamera-Belederungen bieten wir nur im Rahmen einer Werkstattüberholung, wir bieten keinen Einzelverkauf.



Verschlusszeiten-Messung in der Werkstatt

Verschlusszeiten und Blenden

„Die Kamera funktioniert noch“ ist ein Irrtum bei vielen alten Kameras. Eine Kamera muss nicht nur auslösen, sondern die Verschlusszeiten müssen stimmen, zumindest innerhalb bestimmter Toleranzen. Die 1/60-Sekunde muss diese Zeit auch tatsächlich zumindest annähernd erreichen und die „Referenzzeit“ von 1s ist für gebrauchte Kameras ein wichtiges OK- bzw. KO-Kriterium auch für die anderen Zeiten.

Oft sind die Verschlüsse oder Blenden (bei Zentralverschlüssen) zunächst schwerfällig und „spielen sich dann ein“, aber dies ist das Zeichen für lange Lagerung und bereits verharzte Blenden und Verschlüsse.

80% der Hasselblad Carl Zeiss – Objektive, die wir heute ankaufen, haben (altersentsprechend) einen defekten Zentralverschluss, bei dem die Verschlusszeiten nicht innerhalb der Toleranzen ablaufen, und erfahren vor dem Wiederverkauf bei uns eine technische Revision. Oft frage ich mich deshalb, wie andere Händler mit abweichenden Verschlusszeiten verfahren, denn ich sehe nur selten werkstattüberholte Optiken in deren Angebot. Dabei sind korrekte Verschlusszeiten ein wesentliches Qualitätsmerkmal einer Kamera oder eines Objektives mit Zentralverschluss, zumal in einer Leistungsklasse wie bei Hasselblad.


Öle und Fette, Schmiermittel

Die Schmierungen in alten Kameras und Objektiven sind oft nicht mehr vorhanden. Bei Objektiven ist dann die Fokussierung oder der Zoomring sehr leichtgängig und kein Widerstand mehr vorhanden.

Die „umgekehrte“ Auffälligkeit sind fest gewordene Öle, die die Fokussierung oft schwergängig machen.

Ein häufiger Defekt bei Objektiven ist eine verölte Blende. Hier sammelt sich Öl auf den Blendenlamellen, das eigentlich zur Schmierung zwischen den Lamellen sein müsste. Manchmal ist die Blende deshalb träge oder gar fest. Drückt man (bei Objektiven mit „Springblende“) den Stift hinten am Bajonett des Objektives bei Einstellung einer kleinen Blende, so sollte sich die Blende ohne Verzögerung sehr leicht öffnen lassen (und entsprechend auch schnell wieder schließen).

Ein typisches Kameraproblem ist das „Asthma“ der Canon A-1/Canon AE-1, ein Ächzen der Kamera beim Auslösen. Hier fehlt der Canon nach den vielen Jahren die Schmierung, die abhanden gekommen ist.

Hasselblad empfiehlt in seiner Gebrauchsanweisung von 1972 eine Wartung einer Kamera jedes halbe Jahr bzw. nach je 5000 Belichtungen. Eine Empfehlung, die wohl nur selten wahrgenommen wurde.




Elektronik

Wer solide Gebrauchtware aus der analogen Zeit kaufen will, der setzt auf Mechanik und misstraut der Elektronik.

Elektronische Fehler und Defekte sind in den meisten Fällen nicht mehr zu reparieren oder aber aufwändig und teuer. Viele Leica R4-Modelle haben heute große Elektronikprobleme, Canon T90-Kameras sind unbenutzbar, wenn die Pufferbatterie leer ist. Leica CL Kameras sind heute in der Regel fast alle defekt, seit jeher gab es Elektronikprobleme mit diesen Kameras.

Allerdings gibt es keine Regel ohne Ausnahmen :-)

Einige der typischen Elektronikfehler (Displayfehler, Flexbandbruch, Platine) elektronischer analoger Kameras sind bei uns als Werkstattleistung reparabel. 

  • Leica Minilux, Leica CM
  • Contax T2 und Contax T3
  • Contax G1 und Contax G2
  • Ricoh GR 1
  • Yashica T4, Yashica T5
  • Nikon 35Ti
  • Hasselblad XPAN


Filmschnitt und Transport

Bei Kleinbildkameras ist der korrekte Filmtransport (Filmschnitt) selten auffällig. Bei Mittelformatkameras sind Bildüberlappungen durch fehlerhaften Filmtransport häufiger festzustellen. Die Einzelaufnahmen sind dann nicht durch einen Steg zwischen den einzelnen Aufnahmen korrekt getrennt und überlagern sich teilweise.



Palpasbeschichtung (bei Hasselblad-Kameras)

Zur Absorption von Licht im Spiegelraum und Vermeidung von Reflexionen (Streulicht) wird im Innern eines Hasselblad-Kameragehäuses auf die Seitenbereiche eine dünne Palpasbeschichtung auf einem klebrigen Trägermaterial aufgetragen. Dieser Klebstoff ist eine Art Permanentkleber und kann nur mit großem Aufwand vom Gehäuse entfernt werden. Durch die Ausdehnung des Trägermaterials bilden sich auf der Palpasbeschichtung Risse, dies ist selbst bei pfleglichem Umgang und sorgfältiger Lagerung über die Jahre unvermeidbar und ein häufiges „Problem“ der Hasselblad-Kameras. Die Risse sind eher kosmetische Fehler, das Material absorbiert das Licht trotz dieser Auffälligkeit.

Eine Reparatur bzw. ein Austausch der Palpasbeschichtung ist aufgrund des hohen Aufwands und der damit verbundenen Kosten in aller Regel nicht zweckmäßig, solange das Material lediglich Risse aufzeigt und keine deutlichen Auflösungserscheinungen.



Glaspilz

Glaspilz ist eine der ungünstigsten Bedingungen im Linsensystem. Der Pilz frisst sich in die Vergütungsschicht des Glases ein. Entfernt man den Pilz, ist meist auch die Vergütung betroffen. Man sieht nach der Objektivreinigung, an welchen Stellen der Glaspilz die Vergütungsschicht der Glaslinse "zerfressen" hat.

Zudem breitet sich Glaspilz aus, er wächst also. Es besteht deshalb einerseits Handlungsbedarf (um weiteres Wachstum zu vermeiden), andererseits wird ein Reparaturversuch die Ausmaße der Zerstörung erst vollständig sichtbar machen. Firmen wie Leica oder Zeiss nehmen grundsätzlich keine Objektive zur Reparatur an, die einen Pilzbefall zeigen.

Glaspilz ist die Folge der Lagerung in hoher Luftfeuchtigkeit, dunklen und „luftdichten“ Verpackungen, originalverpackt in Lederköchern …

Objektive mit bereits Pilzbefall müssen in die Werkstatt zur Begutachtung. Nicht jedes Objektiv lässt sich überhaupt reparieren, manche hochwertigen Objektive waren so konstruiert, dass diese nachträglich nicht zu öffnen sind. Damit wollte man möglichen Staubeinschluss vermeiden.

Bei anderen Teilen steht der Aufwand einer Reparatur manchmal nicht im sinnvollen Verhältnis zum erzielbaren Wert des Objektives. Objektive mit derart ausgeprägtem Glaspilz wie oben gezeigt sind keine geeigneten Reparaturobjekte.


Dunst, Staub, Nebel und Balsamabscheidung, Kratzer und Putzspuren bei Objektiven

Leica Summicron 5cm 2.0 (I) SOOIC-M aus dem Jahr 1954
Das Linsensystem zeigt eine deutliche, flächige Trübung auf mindestens einer Innenlinse, unter Zuhilfenahme von Licht und Lupe gut erkennbar. Ein kontrastärmeres Bildergebnis ist zu erwarten.


Je älter ein Objektiv ist, desto auffälliger werden Staub, Dunst, Nebel und Balsamabscheidung im Linsensystem sein. Mit steigender Ausprägung werden unter bestimmten Aufnahmebedingungen wie starkem Gegenlicht auch Auswirkungen auf die Bildqualität erkennbar. Bei milchig trüber Innenlinse durch Balsamabscheidung* - wie im Bild des Leica-Objektives aus 1954 oben gezeigt - wird es sicher zu Kontrastverlust bei der Aufnahme kommen. 

Doch solch stark beeinträchtigte Objektive sind die Ausnahme und solange nicht erst leistungsstarke Lichtquellen wie LEDs unter Zuhilfenahme von Vergrößerungslupen die Auffälligkeiten sichtbar machen, werden die Ergebnisse der Aufnahmen nicht beeinträchtigt sein.

Staubeinschlüsse, Blendenabrieb

Bei der Herstellung eines Objektives wird die Raumluft, in der es montiert wird, im Innern eingeschlossen und damit alles, was sich in dieser Luft befindet. Zum Beispiel Staub. Moderne Reinlufttechnik ermöglicht heutzutage eine weitgehend staubfreie Produktionsumgebung und mit den Qualitätsanforderungen der Hersteller steigen auch die Erwartungen an ein sauberes Linsensystem.

Doch kein Objektiv, selbst wenn es nagelneu aus der versiegelten Verpackung kommt, wird frei von Staubeinschlüssen sein. Viel wichtiger ist, dass diese Staubeinschlüsse überhaupt keine Rolle spielen, sie haben keinen Einfluss auf die Bildqualität, zumal wenn man mit offener Blende fotografiert.

Bei älteren Objektiven entsteht Blendenabrieb, der sich ebenfalls als kleinste Staubpartikel im Linsensystem absetzt.

Balsamabscheidung beschreibt den Umstand, dass sich die Verklebung (Verkittung) von Innenlinsen eines Objektives über die langen Jahre löst und das Linsensystem eintrübt. Ungünstige Lagerbedingungen wie häufiger Wechsel von Hitze und Kälte - wie bei einer Aufbewahrung auf dem Dachboden - beeinflussen die Auflösung der Verkittung. Moderne Objektive verwenden andere Möglichkeiten, um Linsengläser zu verbinden, diese Klebstoffe werden diesen Zersetzungsprozess voraussichtlich künftig nicht zeigen.

Kratzer, Mikrokratzer und Putzspuren sind über die Zeit der Verwendung unvermeidbar. Weil selbst stark verkratzte Frontlinsen keine nennenswerte Auswirkung auf das Bildergebnis haben werden, sind Objektive mit Kratzern für preisbewusste Käufer meist ein erfreuliches Schnäppchen, während Kratzer auf der Rücklinse eines Objektives für die Aufnahme ungünstig wirken und für anspruchsvolle Kunden so nicht tolerierbar sind.



Fehlende Ersatzteile, wenige Fachwerkstätten

Für verschiedene Kameras gibt es allein aus Kostengründen kaum „verhältnismäßig sinnvolle“ – also wirtschaftliche – Reparaturmöglichkeiten mehr. Oft übersteigen die Reparaturkosten den Zeitwert um ein Mehrfaches. Doch wo sich Reparaturen lohnen – wie insbesondere auch bei wertvollen und seltenen Leica Kameras oder Hasselblad – wird eine Kamera durch den wiedergewonnenen Funktionswert verhältnismäßig deutlich wertvoller.

Viele Hersteller und ihre Vertragswerkstätten existieren längst nicht mehr. Die Zahl der Fachwerkstätten, die sich mit klassischer Kameratechnik befassen und Reparaturen anbieten, nimmt seit Jahren stetig ab. Nur noch wenige Werkstätten verfügen über ausreichend Personal, Erfahrung und Ersatzteile für den klassischen Kameramarkt. Die wenigen verbleibenden Werkstätten haben in der Folge mehr zu tun, auch weil sich das Reparaturaufkommen in der letzten Zeit wieder deutlich erhöht hat – wie auch die Nachfrage nach Gebrauchtgeräten derzeit wieder steigt.

Die meist auf bestimmte Modelle und Marken spezialisierten Werkstätten haben sich über ihre Vertragspartner oder aus dem Bestand aufgelöster Betriebe frühzeitig mit Ersatzteilen ihrer Spezialmarken versorgt und können anfallende Reparaturen nach wie vor weitgehend mit Originalteilen durchführen. So ist die Fa. Paepke aus Düsseldorf mit Ihrem langjährigen Erfahrungsschatz und großen Teilevorrat vor allem für klassische Rolleiflex Kameras ein guter Ansprechpartner. Und die Fa. Wiese aus Hamburg kann als Leica Vertragspartner auf Öle zugreifen wie sie auch bei Leica für Reparaturen verwendet werden. Manche Reparaturbetriebe oder auch wir als Händler bevorraten irreparable Kameras als Teilespender.


Doch nicht immer sind teure Original-Ersatzteile erforderlich und so die auf bestimmte Marken spezialisierte Werkstatt nicht immer alternativlos: Viele Schäden durch Verschleiss können aufgrund der rein mechanischen Bauweise der Kameras durch die Überarbeitung vorhandener Teile behoben werden. Die analogen Kameras waren oft solide und und für eine lange Zeit des Gebrauchs gebaut und bieten so oft eine gute Ausgangsbasis für eine erfolgreiche Reparatur.

Wir tun viel, um unser Geschäftsmodell erfolgreich zu halten, indem wir für unsere Kunden vielleicht mehr tun als mancher Mitbewerber. Wir bieten eine Werkstattprüfung und Reparatur für viele Marken und Modelle. Wir haben aus jahrzehntelanger Werkstatterfahrung (noch) die Geräte aus der analogen "alten" Zeit und auch den Mechaniker, um Kameras weiterhin testen und reparieren zu können.

 
Hier können Sie einen Reparaturauftrag herunterladen
und eine Reparatur beauftragen.