Leica Messsucherkameras - Kaufberatung
Eine Leica M Messsucherkamera gilt unter manchen Fotografen als der "Heilige Gral" unter den Kameras - auf der Suche nach Erlösung und Glückseligkeit, die sie in diesem Kultobjekt zu erkennen glauben. Unerreichbar (und unerreichbar teuer) erscheint der "Heilige Gral" der Fotografie, wird doch jeder Leica Besitzer am Hof von König Artus zu Wetzlar zum Ritter geschlagen und in die illustre Gemeinschaft der Tafelrunde der Leicianer aufgenommen.
Und so ranken sich Mythen um diese Kameras, verdichten sich zu einem Wahrheitsanspruch und manifestieren sich in Form - nun ja - aktuell einer digitalen Leica M11.
Wer sich als ambitionierter Fotograf vielleicht langsam über die Zeit der Leica-Fotografie annähert, wer die funktionsüberladenen Sonys, Fuji, Canon, Nikon Kameras satt hat, der findet in der Leica M sicher die wohltuende "Entschleunigung in der Fotografie". Die simple Gestaltung der Bedienelemente und der eingeschränkte Funktionsumfang können erleichternd sein, ein Ausflug in das Menüsystem ist nach der ersten Einrichtung der Kamera zumindest nur noch selten notwendig.
Manche Begehrlichkeiten münden in einen Kauf, und führen in die Überraschung, oft bis hin zur Entzauberung. Und deshalb gelangt - nicht selten - eine eben gekaufte nagelneue Leica M bereits nach kurzer Zeit wieder in den Gebrauchthandel.
Der Leica Käufer gleicht dem Helden auf der Suche nach dem heiligen Gral, der sich Ansehen erwirbt durch seinen tollkühnen Umgang mit "Waffen" und durch seine naive Art, als er sich einfach auf den „Platz der Gefahr“ setzt:
Mit einer Leica M zu fotografieren ist etwas Besonderes. Doch gibt es einige Kompromisse, auf die man sich einstellen muss.
Wer allerdings die Besonderheiten der Leica M Fotografie in Kauf nimmt oder damit umzugehen weiß, wird sicherlich mit tollen Fotos belohnt.
Die ersten Bilder mit einer Leica Messsucherkamera werden in den seltensten Fällen scharf
Insbesondere bei den Brennweiten ab 50mm und offenen Blenden bei den lichtstarken Objektiven wie einem Leica Summilux oder gar einem Leica Noctilux ist der Schärfebereich extrem klein. Beim klassischen Messsucher (Durchsichtsucher) kann die erreichte Tiefenschärfe im Sucherbild nicht abgebildet werden, wie es bei elektronischen Suchern wie der Fuji X-Pro u.ä. selbstverständlich ist. Deshalb gehören Praxis und Erfahrung dazu, den erreichbaren Schärfebereich bereits im Vorfeld gedanklich zu erfassen. Im Bildergebnis wird der Schärfebereich immer noch viel geringer ausfallen als gedacht. Die Lernkurve ist steiler mit einer digitalen Leica M Kamera wie der Leica M9, Leica M10 oder Leica M11, da hier die Bildergebnisse unmittelbar zur Betrachtung im Kameradisplay oder im elektronischen Sucher vorliegen und entsprechende Konsequenzen schneller gezogen werden können als in der analogen Fotografie mit Film.
Und bereits die Fokussierung mit dem mechanischen Messsucher ist eine Herausforderung. Trotz Toleranzbereiche und exakter Feinjustage stellt die Fokussierung über den Messsucher den Fotografen bei immer höher auflösenden Sensoren vor zunehmend sichtbare Probleme. Der mittlerweile 60 Megapixel hochauflösende Sensor bei der Leica M11 macht jede Abweichung von der Idealschärfe sichtbar, zudem fehlt einer modernen Leica M ein Bildstabilisator.
Die Scharfeinstellung erfordert ohnehin besondere Konzentration und nicht ohne Grund wünscht sich mancher, dass die nächste (digitale) Leica M einen elektronischen Sucher EVF haben wird (als Zubehörteil gibt es diesen EFV bereits für die meisten digitalen Leica M als Aufstecksucher für den Blitzschuh). Hier bietet die Fuji X-Pro Reihe einen klaren, zumindest technischen Vorteil: Wahlweise kann zwischen optischem Sucher und digitalem Sucherbild umgeschaltet werden.
Dennoch kommt es selbst bei penibler Scharfstellung nicht selten im Bildergebnis zu Unschärfe: Die Scharfeinstellung erfolgt im Sucher mit präziser Mechanik über eine Kopplung von Objektiv mit dem Messsucher. Äußere Einflüsse wie Stoß oder Schlag erfordern oft eine Korrektur der Justage. Diese Abstimmung erfolgt im Leica Werk in tadelloser Qualität, ist aber auch teuer, denn Teilreparaturen wie eine Sucherjustage allein führt Leica nicht durch, sondern immer das ganze Programm einer Werksüberholung. Das ist aufwändig und teuer, aber eben auch entsprechend umfassend und professionell. Deshalb ist Leica Fotografie grundsätzlich teuer. Zudem sollte im Idealfall die komplette Ausrüstung eingeschickt werden, damit Objektive und Kamera(s) optimal aufeinander abgestimmt werden. Insbesondere die klassischen lichtstarken Leica Objektive wie das Leica Summilux oder Leica Noctilux, die für analogen Film konstruiert sind, erfordern u.U. eine Abstimmung der Schärfeebene auf die Sensortechnologie, die den Toleranzbereich grundsätzlich verringert.
Leica Objektive
Nicht alle Leica Objektive sind gut, aber alle sind teuer. Grundsätzlich kann man von einem Leica Objektiv der 1970er Jahre nicht die gleichen Abbildungsqualitäten erwarten wie bei einem aktuellen Leica Objektiv mit moderner Rechnung, insbesondere bei der Schärfeleistung. Hier spricht man dann eher vom speziellen "Charakter" eines Objektives, z.B. einer besonderen Bokeh-Wirkung oder einem "zarten Schmelz".
Leica auf dem Gebrauchtmarkt
Der Kauf gebrauchter Leica Technik macht Sinn, werden doch die Preise entsprechend günstiger als aktuelle Neuware. Und weil die meisten Leica Benutzer sehr sorgsam mit ihrer Ausrüstung umgehen - und auch oft die Wartungen durchführen lassen - sind viele verfügbare Kameras und Objektive auf dem Gebrauchtmarkt in Quasi-Neuzustand bei technischem Bestzustand.
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