Leica M - 100 Fragen
Von der Leica M6 gibt es seit 2022 ein neues Modell. Profitieren die „alten“ M6 davon hinsichtlich der Reparaturmöglichkeiten? Kann man davon ausgehen, dass eine klassische Leica M6 auch in einigen Jahren noch repariert werden kann, weil Ersatzteile von der neuen M6 verwendet werden können (z.B. die Belichtungsmessung)?
Sehr geehrter Interessent, vielen Dank für Ihre Frage. Grundsätzlich sind klassische Leica M6, auch die elektronischen Komponenten des Belichtungsmessers, in der Regel reparierbar, insbesondere auch „außerhalb“ des Leica Service (Leica Customer Care).
Inwieweit die Reparaturmöglichkeit beim Leica Customer Care für alte Leica M6 - Kameras steigt, kann ich nicht beurteilen, es gibt dazu unterschiedliche Meinungen und Aussagen von offizieller Seite als auch in Foren.
Ich persönlich glaube nicht, dass aktuelle Komponenten einfach 1:1 in den alten Modellen verwendet werden können, noch dass neue Bauteile insbesondere im Innern der Kamera „einfache Kopien" der alten M6-Mechanik und Elektronik sind. Insofern glaube ich nicht an einen identischen Nachbau, wenn man von Art, Funktion und Aussehen der Kamera mal absieht.
Warum werden bei mir so viele Motive unscharf mit einer Leica M Messsucherkamera?
Die „langen Brennweiten“ an Messsucherkameras - zumal bei Offenblende - stellen eine Herausforderung für viele Leica-Fotografen dar.
Das ist „normal“, wenn auch nicht zufriedenstellend für den ambitionierten Fotografen. Auch mir misslingen vergleichsweise zu viele Aufnahmen aufgrund des „Schärfeproblems“. Sie werden die Schwächen übrigens eher an der Leica M11 mit der sehr viel höheren Sensor-Auflösung bemerken als an einer Leica M9.
Grundsätzlich kann man natürlich durch „Üben“ die Erfolgsaussichten erhöhen, auch bei statischen Motiven und „gestellten Aufnahmen“ wird die Schärfenkontrolle besser ausfallen.
Und natürlich hilft der Verzicht auf die Offenblende, gerade hier ist der Schärfetiefenbereich extrem gering. Die Offenblende ist ein gestalterisches Mittel in der Fotografie, das bewusst und kontrolliert eingesetzt werden soll. Für bewegte Motive wie das quirlige Enkelkind ist die Offenblende kaum geeignet, für die „gestellte Portraitsituation“ dagegen ideal aufgrund des besonderen Bildcharakters und Freistellungsvermögens der Leica Objektive.
Fotografen, die den Schärfepunkt selten treffen, sollten also die Offenblende respektieren und nur dann einsetzen, wenn diese sinnvoll ist. Dies gilt insbesondere für die lichtstarken Leica Summilux und Noctilux Objektive.
Optional hilft bei den digitalen Leica M Kameras die Benutzung eines elektronischen Leica EVF Sucheraufsatzes (ab Leica M10, Leica M Typ 240) für scharfe Bilder, manchen Nutzern erleichtert eine Sucherlupe mit leichtem Vergrößerungsfaktor die Fokussierung, aufgeschraubt auf den Suchereinblick. Auch die Schärfekontrolle über das Kameradisplay kann unterstützen, ist aber meist weniger praktikabel.
Grundsätzlich ist auch ein dejustierter Messsucher denkbar, wenn der Schärfepunkt nicht erreicht werden kann.