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Leica-Literatur

In der Fotografie als leidenschaftlich ausgeübtes Hobby ist es von Interesse, seine Motive mit möglichst hoher Auflösung (Bildschärfe, Detailreichtum) und mit möglichst hohem Kontrast abzubilden. Das Bild sollte dabei grobe wie feine Strukturen in allen Bereichen des Bildes wirklichkeitsgetreu darstellen. Dieser theoretische Wunschgedanke ist leider in der Praxis nicht perfekt umsetzbar. Es zeigt sich, dass besonders bei feinen Objektstrukturen Kontrastverschlechterungen auftreten, so dass ab einer gewissen Feinheit die Merkmale nicht mehr von der Bildbearbeitungs-Software auswertbar sind. Diese Abnahme an Bildqualität nimmt typischerweise zusätzlich von der Bildmitte zum Bildrand zu.

Zur Beurteilung des Auflösungsvermögens eines Objektives wird in erster Linie die Modulationstransferfunktion (MTF) hinzugezogen. Diese vom Hersteller erhältlichen Diagramme treffen eine Aussage darüber, wie viele nebeneinander liegende schwarzweiße Linienpaare mit welchem Kontrast noch differenziert abgebildet werden – das heißt, je mehr Linienpaare bei möglichst hohem Kontrast, desto besser ist das Objektiv.

Objektivhersteller und Fotofachzeitschriften veröffentlichen regelmäßig MTF-Diagramme, um aktuelle Neuerscheinungen zu bewerten. Grundsätzlich sind die erreichten Werte entsprechend den technischen Möglichkeiten unserer Zeit sehr hoch und oft nur in Nuancen zu unterscheiden, zumindest bei den Objektiven im ähnlichen Preissegment.

Bei Leica lassen sich dank des traditionsreichen M-Bajonetts selbst an die modernsten digitalen Kameramodelle wie die Leica M10, Leica M11 oder Leica SL2 die klassischen Leica Objektive noch aus Vorkriegsjahren ansetzen bzw. adaptieren. In den vielen Jahrzehnten der Objektiventwicklung wurden bis heute natürlich große Fortschritte gemacht und deutliche Verbesserungen erreicht, ein Leica Objektiv aus den 1950er Jahren kann es "qualitativ" natürlich nicht mit einem aktuellen Objektiv aus neuester Rechnung aufnehmen. Dennoch gab es immer wieder in der Leica Geschichte herausragende Meilensteine der Objektiventwicklung, legendäre Klassiker, die bis heute Begehrlichkeiten wecken und auf dem Gebrauchtmarkt gesuchte Stücke sind.

Gerade der ambitionierte Leica Fotograf, der mit diesen klassischen Objektiven "experimentiert", interessiert sich oft neben den besonderen Abbildungsqualitäten auch für die technischen Messergebnisse von MFT-Kurven und deren Interpretation.

Viel wichtiger als MTF-Kurven und andere mehr oder weniger wissenschaftliche Tests ist natürlich die fotografische Praxis. Aber wer Kontrastverhalten, Bildschärfe und Auflösungsqualitäten eines Objektives technisch vergleichen will mit den eigenen Eindrücken und praktischen Erfahrungen, wird gerne zu seinem Objektiv eine MFT-Kurve ansehen, um seinen Eindruck zu bekräftigen.

 

Für diese Vergleiche eignen sich für Leica Fotografen die folgenden Publikationen:

Leica Pocket Book – 9th Edition

Knappe Beschreibungen, die wichtigsten technischen Daten, ein Bild und MTF-Diagramme – das gibt es im Leica Pocket Book über so ziemlich jedes Objektiv, das Leica gebaut hat, bereits in vielen Auflagen, in der 7. Auflage zuletzt als deutschsprachige Fassung. Hilfreich sind die recherchierten jahresgenauen Produktions- oder Verkaufszahlen - zumindest für alle älteren Kameras und Objektive - sowie die Auflistung von Seriennummern und Produktionsjahren für alle Objektive.

In der aktuellen 9. Auflage markiert das Nachschlagewerk den gesammelten Wissenstand des Jahres 2023.

Bei fotohandel.de aktuell hier noch zu haben.

Das „Leica Pocket Book – 9th Edition“

Das Leica Pocket Book ist ein handliches und zuverlässiges Nachschlagewerk, das alle Leica-Kameras und -Objektive beschreibt. Angegeben werden technische Daten, Charakteristika und Abweichungen (z.B. bei Sondereditionen), Codes, Produktionszeitraum und -zahlen und die Seriennummern.

Die neue Ausgabe basiert auf den früheren Ausgaben. Hier haben nun Dr. Frank Dabba Smith und David Slater die Ergänzungen und Neuheiten in der Leica-Produktion bis 2022 in das Buch eingearbeitet.

So werden alle Leica-Kameras und Objektive aus über 100 Jahren beschreiben, von der Ur-Leica bis zur Leica M11 und der M6-Wiedergeburt, dazu alle R-Kameras, die frühen analogen SL-Modelle und ihre modernen digitalen Namensvetter, die Produkte aus dem untergegangenen APS-C-System und das Mittelformat-System S.

Gebundenes Buch im Format 190 x 110mm 427 Seiten mit ca. 500 SW-Abbildungen und Diagrammen Alle Texte in Englisch.

Das „Leica Pocket Book – 8th Edition“

 Der Produktführer bietet einen Überblick der Leica Kameras und Objektive von 1925 bis 2012. Dieses Buch ist das absolute Muss für jeden Leica Sammler und wurde 2018 von „Red Dot Photo Book“ auf der Basis der letzten Auflage von 2012 neu aufgelegt. Allerdings war die Nachfrage riesig und das Buch schon bald wieder vergriffen. 

Das handliche Nachschlagewerk enthält zahlreiche Abbildungen, technische Daten, Charakteristika, Sondereditionen, Produktionszeiträume und -zahlen, Seriennummern (bis 2008) bis zur Markteinführung der Leica M9. Diese Version ist - im Gegensatz zum Vorgänger "Leica Pocket Book - 7th Edition" ausschließlich in englischer Sprache erhältlich.

Gebundenes Buch im Format 190 x 110mm 330 Seiten mit ca. 500 SW-Abbildungen und Diagrammen Alle Texte in Englisch. Leider ausverkauft.

Wenn Sie ein solches Exemplar z.B. bei ebay günstig erstehen können, ist es eine Chance, an eines der Referenzwerke in der Leica Produktgeschichte heran zu kommen.

Wem eine „Essenz“ aus oben genanntem Referenzwerk zum PDF-Download ausreicht, dem stellt die Leica Camera AG diese Zusammenstellung aus dem Jahr 2002 zu den Leica Objektiven zur Verfügung.

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