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Bei Immobilien gilt für gute Preise: "Lage, Lage, Lage"
Für klassische Kameras gilt für gute Preise: "Zustand, Zustand, Zustand"

Die Inhalte dieser Seite auf einen Blick:

Der Zustand einer klassischen, analogen Kamera ist der Schlüsselfaktor für deren Preisgestaltung. Auf dieser Seite erfahren Sie, warum eine Kamera in technisch einwandfreiem und optisch ausgezeichnetem Zustand fast immer 10x mehr wert ist als eine kaputte Kamera.

Im vergangenen Jahrhundert wurden historische Kameras durchaus in größerem Stil gesammelt, umfangreiche aktuelle Sammlungsauflösungen zeugen aus dieser Zeit. Für das Klientel gab es die "Bibeln der Kameras", gedruckte Nachschlagewerke wie das Hope International Blue Book, Kadlubeks Kamera-Katalog, McKeown Cameras CatalogueLeica Pocket Book und andere Bücher, in denen regelmäßig in verschiedenen Auflagen aktualisierte Kameras und Preise publiziert wurden. Sammler suchten und kauften Kameras und orientierten sich an den Werten in diesen Büchern.

Mit der digitalen Transformation und insbesondere durch das Internet ist das "Sammeln nach Listen" in dieser Form verschwunden, denn inzwischen sind dank ebay und Suchmaschinen alle Angebote immer und überall ersichtlich. Das Sammeln wurde immer weniger Frage von Zeit und Aufwand, um die versteckten Schätze zu finden, sondern vielmehr eine Frage des Geldbetrages, der ausgegeben werden muss, denn mit zunehmender Sichtbarkeit kommen die Angebote einfacher in den Fokus vieler Interessenten. 

Mit dem Aufkommen der Digitalkameras verschwanden die analogen Kameras aus dem Blick und in die Schubladen. Doch in den letzten Jahren erfährt die Analogfotografie eine Renaissance. Mit der Verwendung von Filmmaterial soll ein bestimmtes Erscheinungsbild erreicht werden, der besondere "Filmlook", der für Filme einzigartig ist. In Folge des Comeback der analogen Fotografie sind brauchbare Kameras wieder gefragt.

Hier steht weniger das Sammeln und damit einhergehende "Sammlerwerte" im Vordergrund, sondern der Funktions- und Gebrauchswert.

Und hier entsteht nun die große Wertlücke zwischen den Kameras unterschiedlichen Zustands, die hauptsächlich auf fehlende Reparaturoptionen zurückzuführen ist.

Am Beispiel einer Leica M3 aus den 1950er kann veranschaulicht werden, warum der Großteil ihres Wertes im Zustand liegt und warum dies auf dem heutigen Markt besonders wichtig ist.

Mit den klassischen Kameras soll wieder fotografiert werden. Der Aufwand für eine professionelle Reparatur ist groß, erfahrene Werkstätten sind rar und die Reparaturkosten (Stundenlöhne) hoch. Wenn man für eine ordentliche und umfassende CLA (Clean, Lubricate, Adjust) zwischen 300.- und 400.- investieren muss, erscheint klar, dass dieser Aufwand besser in eine optisch und vom Zustand schöne Kamera investiert ist, als in eine stark in Mitleidenschaft gezogene, "abgenutzte" Kamera, die neben einer Wartung vielleicht noch Ersatzteile und Reparatur von Schäden und Beschädigungen erfordert.

Und so rangieren die Preise einer Leica M3 im "Bastlerzustand" ab 200.- Euro bis zu schönen, funktionsfähigen Kameras um 1000.- Euro bis hin zum "unberührten Sammlerzustand", der teilweise weitere tausend(e) Euro Preisunterschied zum Bastlerstück rechtfertigt.