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Leica M - 100 Fragen

100 ist das Ziel :-) , danke für noch etwas Geduld in dieser neuen Rubrik.
Leica M - 100 Fragen

Bei der Bildbearbeitung in Adobe Lightroom (und anderen Programmen wie Capture One, DXO) werden verschiedene Aufnahmeinformationen wie Kamera- und Objektivdaten aus den EXIF-Daten der gespeicherten Bilddatei ausgelesen und im Programm angezeigt. Kameratyp, Verschlusszeit, ISO-Wert, Blendenzahl, Aufnahmedatum, Bildgröße (Pixel) usw..

Während kameraspezifische Informationen wie Verschlusszeit oder ISO-Wert einer Aufnahme in der Kamera erfasst werden können und einen Eintrag in der EXIF-Datei erhalten, sind der Kamera nur grundsätzliche Daten über das Objektiv bekannt, wenn dieses eine so genannte 6Bit-Codierung verfügt. Die bei neueren Leica Objektiven vorhandene 6Bit Codierung am Bajonett des Objektives teilt der Kamera(elektronik) mit, welches Objektiv verwendet wird. Daraus lassen sich z.B in Lightroom bestimmte Abbildungseigenschaften dieses verwendeten Objektives wie Vignettierung, chromatische Abberation, Verzeichnung u.ä. mit der Software nachträglich korrigieren. Eine Übertragung des verwendeten Blendenwertes erfolgt über die 6Bit-Codierung jedoch nicht. Damit ist der Kamera diese Einstellung nicht bekannt und ein Wert wird in die EXIF-Datei der Aufnahme geschrieben, wobei "geschätzt" wird, welche Blende die scheinbare Helligkeit in der Belichtung erzeugen würde.
Mit der Leica M10 hat Leica die Praxis eingestellt, die Schätzung in das EXIF aufzunehmen.

Glossar:

Exif steht als Abkürzung für "Exchangeable Image File Format". Es handelt sich dabei um ein Standardformat, mit dem Metadaten in Bilddateien gespeichert werden. Solche Metadaten sind unter anderem der Name und die Größe des Bildes, verwendete Verschlusszeiten, Aufnahmedatum sowie die Koordinaten des Aufnahmeortes.

Die 6-Bit Codierung bei Leica Objektiven ist dazu da, um Korrekturprofile für das jeweilige Objektiv automatisch kameraintern anwenden zu können. Bekannte Abbildungsfehler wie Vignettierung, chromatische Abberation, Verzeichnung können objektivbezogen vermindert werden, entweder bereits in der Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme oder bei der nachrträglichen Bildbearbeitung in Lightroom.

Die „langen Brennweiten“ an Messsucherkameras - zumal bei Offenblende - stellen eine Herausforderung für viele Leica-Fotografen dar. 

Das ist „normal“, wenn auch nicht zufriedenstellend für den ambitionierten Fotografen. Auch mir misslingen vergleichsweise zu viele Aufnahmen aufgrund des „Schärfeproblems“. Sie werden die Schwächen übrigens eher an der Leica M11 mit der sehr viel höheren Sensor-Auflösung bemerken als an einer Leica M9.

Grundsätzlich kann man natürlich durch „Üben“ die Erfolgsaussichten erhöhen, auch bei statischen Motiven und „gestellten Aufnahmen“ wird die Schärfenkontrolle besser ausfallen.

Und natürlich hilft der Verzicht auf die Offenblende, gerade hier ist der Schärfetiefenbereich extrem gering. Die Offenblende ist ein gestalterisches Mittel in der Fotografie, das bewusst und kontrolliert eingesetzt werden soll. Für bewegte Motive wie das quirlige Enkelkind ist die Offenblende kaum geeignet, für die „gestellte Portraitsituation“ dagegen ideal aufgrund des besonderen Bildcharakters und Freistellungsvermögens der Leica Objektive. 
Fotografen, die den Schärfepunkt selten treffen, sollten also die Offenblende respektieren und nur dann einsetzen, wenn diese sinnvoll ist.

Optional hilft bei den digitalen Leica M Kameras die Benutzung eines elektronischen Leica EVF Sucheraufsatzes (ab Leica M10, Leica M Typ 240) für scharfe Bilder, manchen Nutzern erleichtert eine Sucherlupe mit leichtem Vergrößerungsfaktor die Fokussierung, aufgeschraubt auf den Suchereinblick. Auch die Schärfekontrolle über das Kameradisplay kann unterstützen, ist aber meist weniger praktikabel.

Grundsätzlich ist auch ein dejustierter Messsucher denkbar, wenn der Schärfepunkt nicht erreicht werden kann.

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