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Whats in your bag? (II) - Leica vs. Fuji

Als Fotohändler - zumal auf Leica konzentriert - bin ich in der privilegierten Lage, jederzeit aus einem reichhaltigen Fundus verfügbarer Ware die geeignete Kamera und Objektive wählen zu können, wenn mich gerade eine fotografische Herausforderung interessiert. Daneben stellt man sich über die Zeit seine "Idealausrüstung" zusammen, weicht wieder davon ab, verkauft, kauft, ergänzt ...

Mit der Leica M-P Typ 240 zieht 2017 die erste Leica Kamera in die eigene Ausrüstung ein, erfährt ein "Upgrade" zur Leica M10 und schließlich wieder zurück zur Leica M9. Irgendwann denke ich, es passt einfach nicht zu mir, eine (mit Objektiv) über 10.000€ teuere Leica (M10)-Kamera umzuhängen, und auch nicht zu meiner Fotografierweise. Mit dem Messsucher komme ich kaum zurecht, selten gelingt mir die Schärfe mit einem Leica Summilux zu treffen, dann wieder ist die erreichbare Schärfentiefe bei maximaler Blende so "hauchdünn" dass man schon genau wissen muss, wie man damit umgeht, um es als gestalterisches Mittel gut einzusetzen. Viele meiner Aufnahmen waren schlicht unbefriedigend. Die Diskrepanz zwischen einer derart teuren Kamera und den Bildergebnissen war mir zu hoch.

Immer wieder über die Zeit kaufe ich eine Leica M9 an und immer nutze ich diese zunächst für eine Weile privat. Ich verbessere meine Fokussierung, lerne mit der geringen Schärfentiefe besser umzugehen. Die Leica M9 wird meine "Lieblingskamera" und doch "stört" mich ihre Gehäuseform. Obwohl das Gehäuse einer M9 nur geringfügig tiefer oder dicker ausfällt, kommt die Leica M10 in ihrer Gehäuseform sehr nah an die klassische analoge Leica M6 heran und ist für mein Empfinden dadurch gefälliger.
Nach wie vor gelingt es mir nicht, die Schärfe optimal zu nutzen, ich vermisse in vielen Situationen einen Autofokus. Und so ergänze ich die Leica M10 um eine Leica Q und es gelingen mir überraschend viele scharfe Aufnahmen. Die 28mm Brennweite ist mir als Weitwinkel jedoch zu stark ausgeprägt für meine fotografischen Präferenzen, ich finde ein 35mm Objektiv und auch die 50er Brennweite geeigneter. Außerdem suche ich nach einer leistungsfähigen, aber auch kleinen und möglichst leichten Alternative zur Leica M10. Zumindest bei der Größe der Leica Q erlebe ich keine deutlichen Vorteile.

Nun habe ich also eine Fuji X100V erworben, sie soll die Leica Q ersetzen und die Leica M10 als Alternative ergänzen. Es gibt viele positive Berichte über die Fuji X100V und mit Sicherheit ist die Fuji eine tolle Kamera.

Aber es gibt eben doch immer auch eine klare Präferenz für eine Vollformat - Leica M Kamera mit den lichtstarken Summilux-Objektiven, insbesondere bei der Freistellung der Motive.

Die nachstehenden Motive zeigen, was ich meine. Die ersten beiden Aufnahmen (Reihe 1) sind jeweils maximal aufgeblendet, also links das Fujinon 23mm (35mm äquivalent) auf Blende 2.0, rechts das Leica Summilux 35mm ASPH. auf 1.4.

Das zweite Bilderpaar in Reihe 2 zeigt links das Fuji Fujinon 23mm mit (maximaler) Blende 2.0, die zweite Aufnahme entsprechend das Leica Summilux 35mm ASPH. mit Blende 2.0

Die letzte Aufnahme zeigt beispielhaft das Motiv aufgenommen mit einem Leica Noctilux 1.0.

Alle Aufnahmen direkt als RAW unbearbeitet aus der Kamera.