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8-elements - Das Leica Summicron 35mm 2.0 aus 1964

In der letzten Zeit begegnet uns immer wieder eine der herausragenden Leica-Raritäten, das Leica Summicron 35mm 2.0 aus den 1960ern, das auch als "8-elements" bezeichnet wird. Damit wird die Anzahl der 8 Linsen genannt. Für ein Objektiv, das inzwischen bald 60 Jahre alt wird liefert das Summicron unglaubliche Qualität. Auch wenn das Objektiv für Film konstruiert wurde überzeugt es an einer digitalen Leica M10-R und zaubert einen fantastischen Bildlook, man spricht auch gerne vom "Charakter" bei Leica Objektiven.

In den unten gezeigten Bildbeispielen sieht man den Vergleich zwischen dem Leica Summicron 35mm 2.0 "8-elements" aus 1964 (linke Seite) und dem  aktuellen Voigtländer 35mm 1.4 VM II SC (rechte Seite).

Das Voigtländer zeigt bei Blende 2 in der Bildmitte mehr Detailschärfe und Kontraste als das Leica Objektiv, das seine Schärfeleistung allerdings über den gesamten Bildbereich enorm konstant hält. Betrachtet man im oberen rechten Randbereich die einzelnen Antennendrähte, so zeigt sich eine bessere Leistung beim Leica Objektiv. Das Voigtländer zeigt hier deutlich mehr "Glow", also das "Glühen" oder "Überstrahlen" von Licht an Kontrastübergängen. Man spricht von sphärischer Aberration, die sich in einer Art Weichzeichnung und geringerer Kantenschärfe darstellt. Durch das Überstrahlen werden die Elemente des Geländers und der Antenne unklarer gezeichnet, auch die Übergänge der Hauswand und des Daches zum helleren Himmel sind sichtbar kontrastärmer, wenn auch diese Effekte bei den geringeren Dateigrößen der Bildformate hier nicht sichtbar wird.
 
 
Erstaunlich also, wie leistungsstark dieses Leica-Objektiv in den 1960er Jahren bereits war. In den früheren Beschreibungen des Objektives von Erwin Putts und im "Leica Pocket Book" wird die äußerst geringe Ausprägung von Astigmatismus erwähnt. Die recht starke Vignettierung wurde bei der Entwicklung des Objektives zugunsten einer besseren Randschärfe akzeptiert. Auch der geringere Kontrast bei Offenblende wird dort benannt und die gleichbleibend hohe Detailschärfe über den gesamten Bildbereich beschrieben.