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camerarescue.org - vom Fortschritt und Rückschritt des Camera Rescue-Projekts aus Finnland

Schade.

camerarescue.org war 2016 von Finnland aus angetreten, um 100.000 analoge Kameras in die neue Zeit zu retten und für die Fotografie aufzubereiten und zugänglich zu machen. Ein ehrgeiziges Projekt mit großen Plänen, starker Internetseite, faszinierender Außenwirkung im Social Media, großen Geschäftsräumen und offensichtlich zahlreichen Mitarbeitern, einer eigenen Technikerschule für Kamerareparaturen, Stützpunkten in Paris und Carmencita/Spanien (die allerdings schnell wieder aufgegeben wurden).

Doch wer nun den aktuellen Blogbeitrag vom Februar 2023 des Gründers liest, erkennt vor allem: camerarescue.org war eher viel ehrenamtliche Arbeit für ein missionarisches Hobby als denn ein Geschäftsmodell. 

Zumindest die 100.000 "geretteten Kameras" wurden laut Internetseite erreicht. Immerhin ein erstaunliches Ziel, doch laut camerarescue.org eben auch nur die allgemein sichtbare Spitze des Eisbergs. Unter der Wasseroberfläche verbargen und verbergen sich die Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten, mit denen das Projekt zu kämpfen hatte, nicht nur wegen Corona. 

Im Grunde fehlt es camerarescue.org nach eigenen Angaben stets an einer soliden Finanzierung. Der Besuch der vier größten Fotomessen, die "Photography Show" in Großbritannien, der "Salon de la Photo" in Bievres/Paris (Frankreich), "Photopia Hamburg" in Deutschland und "Fotomässan" in Stockholm wird im Blog inzwischen als "Abschiedstour" bezeichnet, keine der Veranstaltungen brachte die erwarteten Verkaufsrenditen.

Und so wird sich camerarescue.org wieder auf Finnland konzentrieren bzw. reduzieren, auf die Technikerschule und die zentrale Mission, analoge Kameras vor dem Vergessen zu retten. Camerarescue.org will dafür vor allem auf den Sozialen Medien "weiter trommeln" und präsent für die Sache der "Kamerarettung" werben, aber ohne Vollzeitmitarbeiter und Budget.

Und so bleibt von einer einst großartigen Idee und Sache für das analoge Kamerageschäft letztlich leider kaum etwas mehr als die Idee übrig. 

Wie gesagt, schade.